Egon Scheuermann ist wieder Präses

Höchst. Egon Scheuermann ist wieder Präses im Evangelischen Dekanat Odenwald. Die Dekanatssynode wählte ihn bei ihrer jüngsten Tagung im Kloster Höchst bei nur einer Enthaltung als Nachfolger von Sandra Schultheis, die dieses Ehrenamt seit Anfang 2022 innegehabt hatte und nun aus persönlichen Gründen niedergelegt hat. Von 2018 bis 2021 war Scheuermann schon einmal Präses. Als Vorsitzender der Dekanatssynode und des -synodalvorstandes leitet er zusammen mit Dekan Carsten Stein den evangelischen Kirchenkreis, der von Breuberg im Norden bis nach Neckarsteinach im Süden reicht. "Es ist ein sehr anspruchsvolles Ehrenamt mit viel Verantwortung", sagte Scheuermann in seiner Vorstellung. "Im Dekanat sind wir als Team unterwegs, und nur so geht es. Gerne möchte ich ein Teil dieses Teams sein."
Eine weitere Personalie betrifft das Amt des stellvertretenden Dekans: Norbert Feick, seit 2011 Pfarrer in Neckarsteinach, wird zum März kommenden Jahres als Dekan ins Dekanat Rheingau-Taunus wechseln. Als seinen Nachfolger wählten die Synodalen einstimmig den Beerfelder Pfarrer Roger Frohmuth. Er betonte, dass sein "Herz für die Kindergartenarbeit" schlage, welche einen wichtigen Anteil am Amt des Dekanestellvertreters darstellt. Seit 16 Jahren sei er nun in Beerfelden tätig und habe hier von Anfang an in der Kita einen seiner Schwerpunkte gehabt.

Zuvor hatte stellvertretender Präses Dr. Michael Trumpfheller (Michelstadt), der die Synodaltagung leitete, Sandra Schultheis für ihre engagierte Arbeit als Präses gedankt und bedauert, dass sie ihr Amt nun aufgegeben hat.
In seinem Bericht erwähnte Trumpfheller, dass Reiko Ishihara-Gärtner (Neckarsteinach) zum Juli die neugeschaffene Dekanatsstelle für Social Media und Digitale Gemeindearbeit übernommen hat. Hier ist auch Christoph Hoffmann (Erbach) als längerfristiger Praktikant tätig. - Die Stelle für Gemeindepädagogik im Nachbarschaftsraum Nord sowie eine Teilzeitstelle für Koordination von Hospizarbeit seien ausgeschrieben, so Trumpfheller.

Als "großes Sorgenkind" benannte Dekan Carsten Stein in seinem Bericht vor der Synode die angespannte Personalsituation insbesondere im Pfarrdienst. Erfreulich sei hingegen, dass im Nachbarschaftsraum Nord zum Oktober eine Projektstelle für den Bereich Verwaltung geschaffen und auch gleich besetzt werden konnte. Hier wird dann Natalia Schitz ihre Arbeit aufnehmen, die derzeit noch als stellvertretende Leiterin bei der Regionalen Diakonie Odenwald in Michelstadt tätig ist, wo sie ebenfalls den Bereich Verwaltung verantwortet.

Mit großer Mehrheit beschloss die einem regionalen Kirchenparlament vergleichbare Dekanatssynode den künftigen Bedarfs- und -entwicklungsplan für sämtliche kirchliche Gebäude - vor allem Kirchen, Gemeindehäuser und Pfarrhäuser - im Dekanatsbereich. Die landeskirchlichen Vorgaben sehen im Rahmen des Zukunftsprozesses 'ekhn2030' hier eine Einsparung von 20 Prozent der Baulast und eine Reduzierung der Versammlungsflächen vor. Dies sei gelungen, freute sich stellvertretender Präses Trumpfheller; von einem "Meilenstein" angesichts dieses Beschlusses sprach Dekan Stein. Alle 33 Kirchen bleiben erhalten, aufgegeben und verkauft werden einige Pfarr- und Gemeindehäuser in den drei Nachbarschaftsräumen Nord, Mitte und Süd, die ab 2027 in die jeweilige Rechtsform einer Gesamtkirchengemeinde wechseln.
Mit einem Gottesdienst in der Höchster Kirche, bei dem Egon Scheuermann, Reiko Ishihara-Gärtner, Christoph Hoffmann und Natalia Schitz mit Segen für ihre neuen Ämter gesandt wurden, endete die Synodaltagung.

 

Bernhard Bergmann
30.6.2025