Glocken für den Frieden
Dekanat Odenwald. Am Freitag, 9. Mai, wird es ab 18 Uhr für etwa 15 bis 20 Minuten von den Türmen einiger Kirchen in der Region läuten. Anlass: Achtzigster Jahrestag des Kriegsendes. Von einer "richtigen und wichtigen Aktion, um ein Zeichen zu setzen", spricht die Michelstädter Pfarrerin Dr. Anneke Peereboom mit Blick auf diese europaweite Idee. Beim gerade zu Ende gegangenen Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover habe unter anderem die Frage im Mittelpunkt gestanden, ob sich die Kirche politisch äußern und positionieren solle. "Und das soll sie vor allem dann tun, wenn vom Evangelium, von der Botschaft Christi her ein Zeichen in die Welt hinein gesetzt werden muss", so Peereboom, die diese Aktion für den Odenwald angeregt hat. Es gehe darum, "die richtigen Dinge hochzuhalten - die, die uns heilig sind". Dazu gehöre der Frieden ('Shalom'), der in der Bibel durchwegs eine bedeutende Rolle spiele. Und dies zumal in einer Zeit "so vieler Krisenherde und des Säbelrasselns an so vielen Orten", wie die Michelstädter Pfarrerin betont. Dankbar für den Frieden und sogar entstandene Freundschaften zu sein und das nicht als selbstverständlich zu nehmen, sei dabei das eine; dass "alle aufgerufen sind, sich dafür einzusetzen", das andere.
An dem Läuten beteiligen werden sich im Odenwald die evangelischen Kirchengemeinden Bad König, Beerfelden (einschließlich der Kirchen in Gammelsbach, Schöllenbach und Unter-Sensbach), Breuberg, Erbach, Hirschhorn (Kreis Bergstraße), Höchst, Michelstadt (einschließlich der Kirchen in Würzberg und Weiten-Gesäß), Neckarsteinach (Kreis Bergstraße), Steinbach, Vielbrunn und Zell.
In Michelstadt möchte Pfarrerin Peereboom anschließend an das Läuten noch zu einem kurzen Friedensgebet in die evangelische Stadtkirche einladen.
Bernhard Bergmann
6.5.2025