Evangelisches Dekanat Odenwald

Dekanatssynode April 2025

Die Kirchen bleiben im Dorf

Beerfelden. Sandra Schultheis wird im Lauf des Jahres ihr Amt als Präses der Synode im Evangelischen Dekanat Odenwald niederlegen. Schultheis, die dieses Ehrenamt im Januar 2022 angetreten hatte, erklärte bei der jüngsten Tagung der Dekanatssynode im Beerfelder Gemeindehaus, dass es eine große Herausforderung sei, das Präsesamt neben ihrer selbstständigen Vollzeittätigkeit auszuüben. Beidem zugleich könne sie angesichts ihres eigenen hohen Anspruchs an die Qualität der Arbeit auf Dauer nicht gerecht werden.
In ihrem Bericht informierte Präses Schultheis die Vertreterinnen und Vertreter der Dekanatskirchengemeinden zwischen Breuberg und Neckarsteinach auch darüber, dass Lars Lücker neuer Dekanatsjugendreferent wird. Er beginnt seinen Dienst am 1. August und folgt Oliver Guthier nach, der ins Dekanat Bergstraße gewechselt ist.

Dekan Carsten Stein zog in seinem Bericht vor der Dekanatssynode nach nunmehr drei Jahren eine Zwischenbilanz seiner Amtszeit. "Ich bin dankbar für viel Unterstützung", sagte Stein. Da er selbst aus dem Odenwald stammt und hier auch verschiedene Gemeindepfarrstellen innegehabt hatte, habe er auf viele bestehende Kontakte zurückgreifen können - in der Region, aber auch innerhalb der Kirche und nicht zuletzt zu den katholischen Geschwistern. Wichtige Themen in den vergangenen drei Jahren waren neben den Herausforderungen durch Corona auch der Arbeitsbereich Kindertagesstätten sowie das Engagement etwa für die Evangelische Grundschule Weiten-Gesäß und das Kloster Höchst.
"Wir müssen immer wieder die Stimme erheben für die Werte des Evangeliums", so der Dekan mit Blick auf gesellschaftspolitisches kirchliches Engagement gerade in der jüngeren Zeit.
Herausforderungen seien die Bildung der Nachbarschaftsräume und Verkündigungsteams im Rahmen des landeskirchlichen Zukunftsprozesses 'ekhn2030'. Fehlendes Personal benannte Stein als Problem: "Die Pfarrstellensituation ist echt kritisch".

Alexander Englert (Seckmauern) berichtete aus der Landessynode, dass die Einsparziele stets weiter zunähmen, diesen Anforderungen sei im Grunde nicht mehr hinterherzukommen. Auch fand Englert die Schwerpunktsetzung bei Sparvorgaben "manchmal fragwürdig".
Stellvertretender Präses Dr. Michael Trumpfheller (Michelstadt) berichtete aus der Vergabekommission für den Dekanatsfinanzausgleich. Erstmals sei mehr ausgegeben worden, als Zuwachs durch Zinserträge und Zuweisungen hinzugekommen sei. 17 Anträge mit zusammen rund 90.000 Euro seien bewilligt worden, etwa für kirchenmusikalische Arbeit, aber auch für Kirchenvorstandstagungen oder Technik-Anschaffungen.

Pfarrer Reinhold Hoffmann (Rothenberg) berichtete über die Arbeit der Jugendwerkstätten Odenwald, deren Trägerverein dringend personelle Unterstützung benötige. "Fördern und Integration sind die Hauptziele der Einrichtung", so Hoffmann. Die Jugendwerkstätten leisten unter anderem Gemeinwesenarbeit in Breuberg und Bad König und engagieren sich dafür, Kindern und Jugendlichen einen Platz in der Gesellschaft zu ermöglichen, dies außerdem durch Schulsozialarbeit, Integrationskurse, Migrationsdienst, Jugendberufshilfe und Schulbegleitung.

Die einem regionalen Kirchenparlament vergleichbare Dekanatssynode beschloss ferner den Haushalt für das laufende Jahr. Er umfasst gut 12,2 Millionen Euro, wovon ein Großteil auf die neun evangelischen Kitas im Dekanatsbereich entfällt. Als neues Mitglied des Dekanatssynodalvorstandes wurde Matthias Funck (Breuberg) gewählt; er folgt auf Verena Koch (Beerfelden), die ihr Amt im vergangenen Jahr niedergelegt hatte.

Aus den 'Gebäudeworkshops', die sich mit dem Immobilienbestand in den drei gebildeten Dekanats-Nachbarschaftsräumen Nord, Mitte und Süd beschäftigen, hieß es, dass alle der insgesamt 33 Kirchengebäude beibehalten werden sollen. Abgegeben werden hingegen einige Gemeinde- und Pfarrhäuser. Der Verwaltungssitz (gemeinsames Gemeindebüro) wird für den Raum Süd in Hirschhorn sein, eine Außenstelle soll es in Beerfelden geben. Das Gemeindebüro für den Raum Mitte wird seinen Standort voraussichtlich in Michelstadt haben, das im Norden in Sandbach.
Die Berichte aus den Steuerungsgruppen des Prozesses 'ekhn2030' ergaben, dass in allen drei Nachbarschaftsräumen zum 1.1.2027 Gesamtkirchengemeinden entstehen werden. Darin tun sich die bisherigen einzelnen Kirchengemeinden zu größeren Gemeinden zusammen und haben dann fortan beispielsweise einen gemeinsamen Kirchenvorstand und gemeinsame Finanzen.

 

Bernhard Bergmann
29.4.2025


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