Evangelisches Dekanat Odenwald

Weltgebetstag 2025

Hoffnung aus großer Ferne kommt nah

Lützel-Wiebelsbach. Der ökumenische Gottesdienst zum Weltgebetstag - in Lützel-Wiebelsbach eine feste Größe. Diesen jährlichen Tag, jeweils am ersten Freitag im März, gestalten mit inzwischen langer Tradition die Frauen der evangelischen und der katholischen Gemeinde Lützelbachs gemeinsam. "Wie in jedem Jahr ist die Liturgie in einem anderen Land vorbereitet worden", erläutert Prädikantin Ute Karl, die zusammen mit einem Team den Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Lützel-Wiebelsbach gestaltete. Dieses Jahr haben ihn christliche Frauen von den über 16.000 Kilometer von Deutschland entfernten Cookinseln entworfen; 'wunderbar geschaffen!' haben sie die Gebete als Leitsatz überschrieben.

"Dem freundlichen 'Hallo' der deutschen Sprache entspricht auf den Cookinseln 'Kia orana'", erklärt die Prädikantin. Wobei die Begrüßung in der Maori-Sprache zugleich noch deutlich mehr als hierzulande ein Hallo beinhaltet. Kia orana meint: "Ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest wie die Sonne und mit den Wellen tanzt." Entsprechend begrüßte sich die Gemeinde gegenseitig mit Kia orana.

Gott als der Allwissende und Allgegenwärtige wird in Psalm 139 beschrieben. Dieser Bibeltext wurde beim Weltgebetstagsgottesdienst in drei Abschnitten vorgelesen. Der erste Abschnitt stand unter dem Thema 'Gott kennt uns'. Hierzu stellte sich die 15-jährige Mii in einem Text aus dem Material von den Cookinseln vor. Sie beschreibt ihre Angst im Jahre 2022, als der Vater an Corona erkrankte. Aufgrund der fehlenden Information erlitt sie Panik-Attacken. Sie begann zu beten, und das half ihr, sich zu beruhigen - sie bekam Hoffnung und Zuversicht.
Der zweite Psalmabschnitt enthielt Verse zum Thema 'Gott ist mit uns'. Beispielhaft hierzu: Vainius Geschichte. Sie ist 1958 auf der Insel Aitutaki geboren und beherrscht die Landessprache Maori. In der höheren Schule wurde nur noch Englisch gesprochen. Vainiu hatte große Sprachprobleme und wurde deshalb immer ruhiger, von der Gruppe ausgeschlossen, beschimpft. Auch sie erlebte: "Gott ist bei mir, wenn ich traurig bin und alles dunkel ist."
Der letzte Abschnitt beinhaltet die Verse 'Gott schuf uns wunderbar'. Dawn half als Kinderärztin mit, dass die Neugeborenen am ersten Tag untersucht werden. Die gesundheitliche Versorgung wird stets verbessert. So ist in den vergangenen 30 Jahren keine Frau in der Schwangerschaft oder während der Geburt gestorben. "Gott hat mich beschenkt, mit dem Studium der Medizin", so hat es Dawn erlebt. "Meine Antwort darauf ist die Arbeit als Ärztin. Hier erkenne ich: Gott hat uns alle wunderbar geschaffen."

"Nach dem Gebet für Land und Leute der Cookinseln sprachen wir uns gegenseitig etwas Freundliches, Persönliches, Ermutigendes zu", schildert Prädikantin Karl weiter.
Juliane Weber mit ihrem Akkordeon und Andrea Hübner hatten die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernommen und dazu auf die Vorlagen von den Cookinseln zurückgegriffen. Überrascht waren die Weltgebetstagsgäste beim anschließenden Buffet: Typisches Essen auf den Inseln ist - Kartoffelsalat.
"Die Freude, gemeinsam Gottesdienst zu feiern, war bei den aktiven Frauen und bei den Gästen deutlich zu spüren", freut sich Ute Karl in ihrem Rückblick.

 

Eigenbericht/Bernhard Bergmann
10.3.2025


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