Evangelisches Dekanat Odenwald

Mozart: Requiem und Klarinettenkonzert

Tod löscht Hoffnung nicht

Michelstadt. Lebensfreude und Lebensende, beides in Töne gefasst, zum Klingen gebracht, erfüllten am Vorabend des Ewigkeitssonntages die Michelstädter Stadtkirche. Auf dem Programm standen zwei berühmte Tonwerke Wolfgang Amadeus Mozarts: sein Klarinettenkonzert in A-Dur sowie das Requiem in d-moll. Klingt eine charakteristische mozartische Heiterkeit aus dem Klarinettenkonzert, so wirkt das Requiem, in dessen Mittelpunkt das Thema Tod steht, eher schwermütig und eindringlich.
Die beiden Werke gehören zu den letzten Arbeiten, die Mozart geschaffen hat, wie Pfarrerin Dr. Anneke Peereboom in ihrer Begrüßung erklärte. Das Requiem, welches nach den eigenen, noch auf dem Sterbebett gesprochenen Worten des Komponisten "Brücken baut zu dem, was nicht von dieser Welt ist", konnte er nicht einmal vollenden. Der Tonsetzer starb während der Arbeit daran, und es wurde von Joseph Eybler und Mozart-Schüler Franz Xaver Süßmayr auf Bitte von Mozarts Witwe Constanze vollendet.

Nach dem Klarinettenkonzert, bei dem Solist Julius Kircher inmitten des Orchesters Cappella Musica Michaelis unter Leitung von Beate Ihrig virtuos musikalisch agierte und entsprechend begeisterten Applaus erhielt, führte Kantorin Ihrig den Bogen inhaltlich von der erwähnten Lebensfreude hin zum Ende des Lebens. Aber wiewohl ein Requiem die Vertonung der einzelnen liturgischen Teile einer Totenmesse darstellt, "gibt es Hoffnung", so Ihrig; "der Tod hat nicht das letzte Wort". Die Auferstehungshoffnung, die dem christlichen Glauben eignet, ziehe sich durch das ganze Werk.
Die Kantorin leitete die Michelstädter Dekanatskantorei, die Kantorei des Dekanats Vorderer Odenwald, die Solistinnen und Solisten Barbara Zintl (Sopran), Sarah Mehnert (Alt), Mark Adler (Tenor), Carl Philip Weber (Bass) sowie die Cappella Musica Michaelis.

Das Klangerlebnis in der Michelstädter Stadtkirche ermöglichte den Gästen nicht nur ein Zuhören, sondern ein Mitgenommen- und Hineingenommensein in die Musik Mozarts, ja darüber hinaus in die Thematik vor allem des Requiems mit seinem versöhnlichen Ausklang vom 'ewigen Licht', das immer wieder einmal in der Musik aufschien.

 

Bernhard Bergmann
26.11.2023


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